Glücksspiel-Survey 2023

Ist es noch Spiel oder schon Sucht?

ISD und Uni Bremen untersuchen Glücksspielverhalten und Glücksspielprobleme in Deutschland

 

Der Glücksspiel-Survey 2023 ermöglicht eine Schätzung der Teilnahme an Glücksspielen unter den 16- bis 70-Jährigen sowie die Bestimmung des Ausmaßes glücksspielbezogener Probleme in der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland. Der Glücksspiel-Survey wurde seit 2007 neunmal durchgeführt, seit 2021 vom Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) und der Universität Bremen (Arbeitseinheit Glücksspielforschung). Für die Datenerhebung war erneut die INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung verantwortlich.


 
Die Befragten gaben nicht nur an, welche Glücksspiele sie wie häufig spielen, sondern beantworteten auch Fragen aus verschiedenen psychologischen Testverfahren zur Ermittlung einer Abhängigkeit und der psychischen Gesundheit.
Die Ergebnisse zeigen: Eine glücksspielbezogene Störung liegt bei rund zwei Prozent der 18- bis 70-jährigen Befragten vor. Bei rund 6 Prozent ist ein riskantes Spielverhalten nicht auszuschließen.
Die Befragten gaben darüber hinaus aus an, ob sie von Glücksspielproblemen im eigenen sozialen Umfeld Kenntnisse haben und inwieweit damit negative Folgen bzw. Belastungen einhergehen. Ergänzend ermittelt der Glücksspiel-Survey die Bekanntheit und Akzeptanz von einzelnen Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes. Denn, so schreiben die Autoren: „Übergeordnetes Ziel … ist es, eine Grundlage für eine empirisch fundierte (Weiter-)Entwicklung und Implementierung angemessener und wirksamer Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes zu schaffen.“

Methodisch wurde die Untersuchung im Mixed-Mode-Design aus CATI-Interviews (Festnetz- und Mobilfunknummern) und Online-Interviews (CAWI) durchgeführt. Insgesamt wurden n=12.308 Personen bevölkerungsrepräsentativ zwischen August und Oktober 2023 befragt.

Der Glücksspiel-Survey wurde in einer internationalen Meta-Studie über weltweite Prävalenzen des (problematischen) Glücksspielens wie alle einbezogenen Studien einer methodischen Bewertung nach der „Johanna Briggs Institute Checklist“ unterzogen und wurde dabei methodisch mit Bestnoten eingestuft, was nur wenigen der einbezogenen Studien aus Westeuropa gelungen ist.

Die vollständigen Ergebnisse des Glücksspiel-Survey finden sich auf der Internetseite des ISD unter: www.isd-hamburg.de

Die Meta-Analyse wurde in der renommierten Zeitschrift Lancet Public Health veröffentlicht: www.thelancet.com/journals
Im Supplement findet sich in Appendix 11 die Übersicht über die methodische Bewertung der Studien anhand einer Checklist (diese wird in Appendix 4 erläutert). Der „Supplementary Indes“ kann am Ende des Artikels heruntergeladen werden.